Das Klärwerk Erfurt-Kühnhausen erhält ein neues Rechenhaus
Durch umfangreiche Rekonstruktions- und Erweiterungsmaßnahmen in den zurückliegenden Jahren erfüllen die biologische Abwasserbehandlung sowie die Schlammbehandlung und Gasverwertung moderne technische Standards.
Dem gegenüber entspricht die mechanische Vorbehandlung, bestehend aus Rechenanlage sowie Sandfang, in den Grundzügen noch der ursprünglichen Technologie der 1970-er Jahre und erfüllt nicht den allgemein anerkannten Stand der Technik. Infolge ununterbrochenen Einsatzes und durch aggressives Raumklima sowie Witterungsbeeinflussung befinden sich sowohl die Bausubstanz als auch die Maschinentechnik in einem verschlissenen Zustand und müssen deshalb dringend ersetzt werden.
Nach einer dreijährigen Planungszeit wurde festgelegt, zunächst ab August 2006 mit der Errichtung des neuen Rechenhauses zu beginnen und den gleichfalls erforderlichen Sandfang zu einem späteren Zeitpunkt zu realisieren.
Für das neue Rechenhaus betragen die Gesamtkosten ca. 7,8 Mio. Euro, die ohne Fördermittel, sondern nur mit finanziellen Eigenmitteln des Tiefbau- und Verkehrsamtes bzw. des Entwässerungsbetriebes erbracht werden.
Das neue Rechenhaus mit Geröllfang ist ein weithin sichtbares Gebäude, welches 26 m breit und 28 m lang sowie ca. 15 m hoch ist. Im Erdgeschoss befinden sich Rechen- und Containerhalle. Mit den neuen Grob- und Feinrechen werden wesentlich mehr Grobstoffe aus dem Abwasser entfernt. Über Spiralförderer und Rechengutwaschpressen erfolgt der Abwurf des Rechengutes in die bereitstehenden Absetzcontainer in der Containerhalle.
Im Obergeschoss sind Schaltanlagen, Abluftwäscher und ein Gebläseraum für die nachträgliche Installation von Gebläsen untergebracht. Von den einzelnen Rechen in der Rechenhalle sowie aus der Containerhalle wird die Abluft abgesaugt und im Abluftwäscher gereinigt bevor diese Luft über das Dach ins Freie abgeleitet wird.
Gleichfalls werden eine Fäkalannahmestation, Fahrzeugwaagen sowie Anschluss-, Verteiler- und Zusammenführungsbauwerke errichtet. Es wurden Rohrleitungen mit Durchmessern von 1,60 m und 1,80 m verlegt.
Während die bau- und maschinentechnischen Leistungen größtenteils bereits erbracht wurden, sind derzeit die elektrotechnischen Anschlüsse und der Anschluss an das Prozessleitsystem in der Schaltwarte des Klärwerkes herzustellen.
Im Bereich des Tief- und Straßenbaus sind die erforderlichen Rohrleitungen größtenteils verlegt und einzelne Bauwerke bereits errichtet. Momentan wird neben der Errichtung weiterer Bauwerke der Straßenbau vorbereitet.
Bis Ende August dieses Jahres sollen alle Leistungen abgeschlossen sein, sodass ab 1. September 2008 der Probebetrieb (Dauer insgesamt 20 Tage) zum Nachweis der vollkommenen Betriebstüchtigkeit und Funktionsfähigkeit aller Anlagen begonnen werden kann. Nach erfolgreich abgeschlossenem Probebetrieb wird das Abwasser der Stadt Erfurt über dieses neue Rechenhaus zur weiteren Behandlung in die Klärwerksanlagen fließen.