Großbaustelle Karlstraße

11.11.2016 10:21

Die Erfurter Karlstraße wird in den kommenden zweieinhalb Jahren zur Baustelle. Der Erfurter Entwässerungsbetrieb lässt ein Regenüberlaufbecken errichten, das städtische Tiefbau- und Verkehrsamt lässt die Karlsbrücke grundhaft sanieren. Das Bauende ist für 2019 geplant. Die Investition beträgt rund 12 Mio. Euro.

Bau eines Regenüberlaufbeckens und Sanierung der Karlsbrücke

Für die um das Jahr 1910 gebauten Hauptsammler HS 10 und HS 13 bestehen nördlich der Brücke Karlstraße beidseitig der Gera Entlastungsanlagen (Überläufe für mit Niederschlagswasser stark verdünntes Abwasser in die Gera), die immer wieder zu Problemen hinsichtlich der wasserbehördlich erlaubten Gewässerbelastung führten.

Um dieser Situation nachhaltig entgegenzuwirken, soll nördlich der Karlstraße ein Regenüberlaufbecken mit einer Kubatur von ca. 2.600 Kubikmeter Speichervolumen entstehen. Als Vorzugsstandort hat sich im Ergebnis unterschiedlicher Variantenuntersuchungen der Standort unter dem Schulhof der Gemeinschaftsschule 3 „Am Nordpark“ ergeben. Das unterirdisch einzuordnende Bauwerk wird in einer Tiefe von 6 bis 8 Metern errichtet, nach der Fertigstellung und Überdeckung des Beckens kann diese Fläche wieder uneingeschränkt als Schulhof genutzt werden.

Das Areal um die Karlstraße gehört zum Einzugsbereich der Entwicklungsfläche zur Bundesgartenschau, die im Jahre 2021 in der Landeshauptstadt Erfurt ausgerichtet wird. Es war insofern abzuwägen, ob die oben angesprochenen Aspekte der Stadtentwässerung eine Verschiebung des Vorhabens bis nach Abschluss der Buga erlauben, oder ob deren zeitliche Einordnung so zu organisieren ist, dass sie vor der Gestaltung der Buga-Flächen abgeschlossen ist. Aus Sicht des Entwässerungsbetriebs wurde die Notwendigkeit des Vorhabens (Reduzierung der Abschlagmengen in die Gera auf eine behördlich genehmigungsfähige Größenordnung und Schutz des Zentralklärwerkes vor hydraulischer Überlastung) als so prioritär bewertet, dass eine zeitliche Einordnung nach der Buga als betriebsgefährdend für die Stadtentwässerung angesehen werden musste. Dementsprechend wurde die Investition zum Regenüberlaufbecken Karlstraße mit den nachfolgenden technologischen und betriebswirtschaftlichen Prämissen ausgelöst:

Zur Maßnahme gehören darüber hinaus der Einbau von Drosselbauwerken in die Adalbertstraße und in das Nettelbeckufer sowie ein Düker unter der Gera. Für die Errichtung dieser Bauwerke und der verbindenden Kanäle sind Umverlegungen von Wasser- und Gasleitungen in der Adalbertstraße und Karlstraße erforderlich.

Darüber hinaus hat die Stadt durch die Bereitstellung von Fördermitteln für das Jahr 2017 die Möglichkeit, die Karlsbrücke in die Kur zu nehmen. Parallel zum Bau des Beckens wird daher die Karlsbrücke grundhaft saniert.

Die Bauvorhaben werden in Abschnitten, beginnend ab 2. Quartal 2017, bis etwa Ende 2019 umgesetzt. In diesen etwa zweieinhalb Jahren ist mit unterschiedlichen Bauzuständen je nach Erfordernis zu rechnen. Dabei werden insbesondere für die Anlieger, aber auch für die großräumigeren Verkehrsverbindungen jeweils Einzellösungen geschaffen.

Als eine der ersten Maßnahmen werden zur Baufeldfreimachung Bäume im Bereich des Schulhofs Karlstraße und an der Gera gefällt.

Informationsveranstaltungen für Anwohner und Eltern

Alle Details zur großen Baumaßnahme möchte die Stadtverwaltung im Rahmen einer Bürgerinformationsveranstaltung erläutern. diese findet am 29. November, 18 Uhr im Ratssitzungssaal im Rathaus statt. natürlich besteht dort auch die Gelegenheit, Fragen zum Vorhaben und zum Ablauf zu stellen.

Zudem werden die Eltern der Kinder, die die Gemeinschaftsschule „Am Nordpark“ besuchen, am 21. November ausführlich informiert, eine weitere Eltern-Veranstaltung findet am 30. November in der Kindertagesstätte „Am Nordpark“ statt.